Die Welt der Gefühle verstehen: Die 27 Emotionen leicht erklärt
Emotionen sind vergleichbar mit den Farben in unserer inneren Welt, die unsere Erfahrungen ausmalen und unsere Beziehungen beeinflussen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei unserem Verständnis unserer eigenen Gedankenwelt und beeinflussen maßgeblich, wie wir auf Situationen reagieren, Entscheidungen treffen und die Welt um uns herum wahrnehmen. Dieser Artikel lädt dazu ein, die faszinierende Palette von 27 Emotionen zu erkunden, die unseren Alltag begleitet.
Los geht’s: Welche Gefühle gibt es?
Die Basisemotionen
Der renommierte Psychologe Paul Ekman (1992) hat sechs grundlegende Emotionen identifiziert (die sogenannten Basisemotionen): Ärger, Angst, Freude, Traurigkeit, Ekel und Überraschung. Diese Gefühle sind universell und über Kulturen hinweg erkennbar.
Jedoch erleben Kinder – und natürlich auch Erwachsene – eine noch breitere Gefühlspalette. Die Forscher Petermann & Wiedebusch (2016) haben sich mit diesen kindlichen Emotionen auseinandergesetzt. Sie bestätigten die von Ekman beschriebenen sechs Basisemotionen und ergänzten die Liste um komplexere, sekundäre Emotionen wie Interesse, Stolz, Scham, Schuld, Neid, Verlegenheit und Mitgefühl.
Wegen ihrer Bedeutung für die emotionale Entwicklung von Kindern und Teenagern haben wir sie in unseren Gesprächsflip® GEFÜHLE (kurz Gefühleflip) aufgenommen. Mehr dazu unten.
Die 27 Emotionen
Eine beeindruckende Studie von Cowen & Keltner (2017) hat sogar 27 Emotionen bei Erwachsenen identifiziert. Dies verdeutlicht die Vielfalt und Komplexität unseres emotionalen Erlebens.
Jetzt werfen wir einen genaueren Blick auf diese 27 Gefühle. Die Emotionen sind alphabetisch aufgelistet:
- Angst: Ein allgemeines Gefühl der Besorgnis oder Beunruhigung. Es kann vorsichtig machen und Gedanken auf negative Möglichkeiten lenken.
- Ärger/Wut: Ein intensives Gefühl, das auftritt, wenn man sich gestört oder verletzt fühlt.
- Ästhetische Wertschätzung: Ein Gefühl der Bewunderung und des Genießens ästhetischer Qualitäten in Kunst, Natur oder anderen Bereichen.
- Begeisterung: Ein aufregendes und energiegeladenes Gefühl, das sich zeigt, wenn aufregende Dinge bevorstehen.
- Bewunderung: Ein warmes Gefühl, das entsteht, wenn man jemanden oder etwas sehr schätzt und respektiert.
- Einfühlsamer Schmerz: Ein Gefühl, das entsteht, wenn man sieht, dass jemand anderes leidet oder traurig ist.
- Ekel: Ein starkes Gefühl, das aufsteigt, wenn man etwas als widerlich oder abstoßend empfindet.
- Ehrfurcht/Staunen: Ein Gefühl des überwältigenden Staunens über etwas Erhabenes oder Beeindruckendes.
- Entsetzen/Erschrecken: Ein plötzliches Gefühl von Schrecken oder Entsetzen.
- Erleichterung: Ein angenehmes Gefühl, wenn man sich von einer Sorge oder Anspannung befreit.
- Erstaunen/Verzückung: Ein Gefühl des Staunens über etwas Außergewöhnliches oder Überraschendes.
- Freude: Ein warmes und glückliches Gefühl, das sich zeigt, wenn etwas Schönes passiert oder erlebt wird.
- Furcht: Eine intensive Reaktion auf eine erkennbare Bedrohung in der unmittelbaren Umgebung.
- Gelassenheit: Ein ruhiges Gefühl der Entspannung.
- Interesse: Ein neugieriges Gefühl, das aufkommt, wenn man von etwas fasziniert ist.
- Langeweile: Ein Gefühl der Unterforderung oder des Desinteresses.
- Liebe: Ein warmes und zärtliches Gefühl der Zuneigung zu jemandem.
- Nostalgie: Ein Gefühl der Sehnsucht nach vergangenen Zeiten oder Erinnerungen.
- Romantik: Ein Gefühl der romantischen Zuneigung oder Verliebtheit.
- Sexuelles Verlangen: Ein Verlangen nach körperlicher Intimität.
- Traurigkeit: Ein Gefühl der Niedergeschlagenheit oder Bedrückung.
- Überraschung: Ein Gefühl, wenn etwas Unerwartetes passiert.
- Vergnügen/Belustigung: Ein Gefühl der Freude und des Amüsements.
- Verlangen nach Essen: Ein Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln oder Geschmackserlebnissen.
- Verlegenheit: Ein Gefühl der Unsicherheit oder Scham.
- Verwirrung: Ein Zustand der Desorientierung oder Unklarheit.
- Zufriedenheit: Ein Gefühl der Befriedigung und des Wohlbefindens.
Emotionen, die unsere Gefühlswelt prägen
Die 27 Emotionen sind nur die Spitze des Eisbergs. Unsere emotionale Welt ist vielfältig und reichhaltig. Schuld und Scham, ebenso wie die zuvor beschriebenen kindlichen Emotionen, spielen eine wichtige Rolle in unserem täglichen Leben und insbesondere in der emotionalen Entwicklung von Kindern. Hier findet ihr weitere Definitionen, um eure Gefühle besser verstehen und einordnen zu können:
- Dankbarkeit: Ein warmes Gefühl im Herzen, wenn wir über die guten Dinge im Leben nachdenken.
- Einsamkeit: Ein Gefühl des Alleinseins, obwohl wir uns nach Gesellschaft sehnen.
- Enttäuschung: Ein Gefühl der Traurigkeit oder Unzufriedenheit, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden.
- Frustration: Ein Gefühl der Unzufriedenheit, wenn Dinge nicht wie gewünscht verlaufen.
- Mitgefühl: Das Verständnis und der Wunsch, anderen in schwierigen Momenten zu helfen.
- Mut: Ein Gefühl der Stärke, auch wenn Ängste vorhanden sind.
- Neid: Das Verlangen nach etwas, das andere besitzen.
- Scham: Ein unangenehmes Gefühl, wenn wir etwas getan haben, dass wir lieber vermieden hätten.
- Schuld: Das schlechte Gewissen aufgrund eines Fehlverhaltens.
- Stolz: Ein besonderes Gefühl, wenn wir etwas gut gemacht haben.
- Unsicherheit: Ein Gefühl der Verwirrung und Unsicherheit.
Der Gesprächsflip® GEFÜHLE – Über Gefühle reden
Stell dir vor, du hast ein einfaches und doch kraftvolles Werkzeug, mit dem du über Gefühle sprechen und näher zusammenzurücken – unseren Gesprächsflip® GEFÜHLE (kurz Gefühlsflip). Dieser flip enthält 52 Fragen in drei verschiedenen Kategorien, die es dir ermöglichen, Gespräche über den Tag, den nächsten Tag und vor allem über Emotionen zu führen.
Im Gefühleflip findest du Fragen zu verschiedenen Gefühlen und Emotionen, angefangen bei den grundlegenden, wie Freude und Angst, bis hin zu komplexeren, wie Dankbarkeit und Einsamkeit. Wusstest du, dass Dankbarkeit unser Wohlbefinden steigern kann? Und Einsamkeit betrifft nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder und Jugendliche.
Das Besondere an diesem Kommunikationstool ist, dass es nicht nur für Erwachsene gedacht ist. Wenn du es mit Kindern verwendest, hilft es ihnen, ihre eigenen Emotionen besser zu verstehen und ihre emotionale Intelligenz zu entwickeln. Es ist wie eine Reise in die Welt der Gefühle, die dich und deine Familie näher zusammenbringt. ❤️
Emotionen: Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben & starken Beziehungen
Ich hoffe, dieser Artikel hat euch geholfen, die Bedeutung von Emotionen in unserem Leben zu schätzen und euch inspiriert, eure eigenen Gefühle zu erforschen und zu teilen. Emotionen sind ein Schlüssel zu einem glücklichen und erfüllten Leben.
Auf viele tiefe Einblicke in eure Gefühlswelt und bereichernde Gespräche!
Eure Corinna von flip
Dr. Corinna Busch
P.S: Hier sind die genannten Quellen zum Nachlesen:
Cowen, A. S., & Keltner, D. (2017). Self-report captures 27 distinct categories of emotion bridged by continuous gradients. Proceedings of the National Academy of Sciences, 114(38), E7900-E7909.
Ekman, P. (1992). An argument for basic emotions. Cognition & Emotion, 6(3/4), 2169-2200.
Petermann, F., & Wiedebusch, S. (2016). Emotionale Kompetenz bei Kindern. 3. Auflage. Göttingen: Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG.